Urban Gardening – Nachhaltigkeit inmitten der Stadt

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Ein eigener Garten, indem man neben Zierpflanzen auch Obst und Gemüse anbauen kann, ist für viele Menschen in Deutschland immer noch ein langersehnter Wunsch. Ist ein eigener Garten aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen nicht erschwinglich, weichen immer mehr Menschen auf kleine Schrebergärten aus. Auch bei jungen Familien erfreuen sich Grundstücke in Laubenkolonien immer größerer Beliebtheit. Die Plätze sind jedoch rar und die Pachtpreise schwanken je nach Kolonie. Eine Alternative bieten Projekte im urbanen Gartenbau. Städtische Flächen werden gemeinschaftlich bepflanzt und gepflegt. Im Vordergrund stehen dabei die nachhaltige Bewirtschaftung, die umweltschonende Produktion und der bewusste Konsum der geernteten Erzeugnisse.

Die Idee des urbanen Gartenbaus ist jedoch nicht neu, sondern wurde auch schon im 19. Jahrhundert in großen europäischen Städten betrieben. Das Revival des Urban Gardening ist insbesondere auf das gesteigerte Umweltbewusstsein und die Hinwendung zur Natur der Menschen zurückzuführen. Die Abhängigkeit von Supermärkten, die bei Versorgungsengpässen schnell an ihre Grenzen stoßen würden, ist noch ein Grund mehr sich in Nachbarschafts- und Bürgergärten zu engagieren.

Durch den lokalen Anbau und Konsum der Erzeugnisse werden Transportwege reduziert und der Ausstoß von Kohlendioxid verringert. Kompostierbare Abfälle können an Ort und Stelle zu neuer fruchtbarer Erde umgewandelt werden und sind so Teil eines natürlichen Stoffkreislaufes.

Ein gesteigertes Interesse an der Herkunft und dem Anbau einheimischer Nutzpflanzen treibt die Hobbygärtner umso mehr in die grünen Oasen der Stadt.

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Diese verschönern aber nicht nur das Stadtbild, die Pflanzen produzieren Sauerstoff und verbessern damit das Luftklima der Stadt. Urban Gardening steht aber nicht nur für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit, vielmehr sind Sie auch soziale Treffpunkte, die die Verständigung und die Kommunikation verschiedenen sozialer Schichten und ethnischer Gruppen fördern.

So ist es nicht verwunderlich, dass man auf der ganzen Welt urbane Gartenkulturen finden kann und das nicht nur auf Brachflächen, sondern auch auf Hinterhöfen oder Dächern.

Beispiele für diese ökologische Nutzung städtischer Freiflächen sind beispielsweise der Prinzessinengärten in Berlin-Kreuzberg, die Eagle Street Rooftop Farm in Brooklyn-NewYork oder auch der Jardin de l’Aqueduc in Paris.