Jeder kennt mittlerweile das Szenario: Man versucht vermeintlich Strom zu sparen, und die nächste Abrechnung haut sogar noch einen drauf. Kühlschrank und Flachbildfernseher laufen bereits als A+++ Stromsparer, doch die Anbieter erhöhen, nicht zuletzt dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, sicherlich auch die nächsten Jahre stetig weiter ihre Preise.
Der Blick fällt auf das Aquarium in der Zimmerecke, und ein kleiner Schwarm bunter Neons versteckt sich, zusammen mit einigen Guppies, im jüngst untergegangenen Schiff der Piraten. Wasserpumpe, Beleuchtung – werden die kleinen Fischlein etwa auch noch ein Opfer der Energiewende?
Dabei gibt es pfiffige und wirtschaftliche Konzepte zur nachhaltigen Ökostromerzeugung, denn spätestens nach Fukushima mag auch hierzulande niemand mehr so recht den “sauberen” Atomstrom haben, und sei es, um nicht mal wieder in eine böse politically incorrectness Falle zu tappen.
Egal, wenn es ums Geld geht ist sich jeder selbst der Nächste und sollte schauen, wie er weiterhin weniger Energie verbrauchen kann, denn Platz nach oben ist immer. Dabei muss niemand sein Dach mit Solarzellen pflastern oder eigene Windgeneratoren im Garten errichten, denn auch Kleinvieh macht bekanntlich Mist. Mit relativ einfachen Haushaltstipps lässt sich unterm Strich einiges sparen, auch ohne sich total zu verausgaben.
Das bisschen Haushalt kostet sehr viel Strom…?
Wer keine quecksilberhaltigen Energiesparfunzeln mag, der sollte auf leistungsfähigere LED-Lampen umsteigen. Diese sind mittlerweile ansprechend günstig und erreichen dank weiterentwickelter Technik eine enorme Lichtausbeute. Wo früher eine 60-Watt Birne die Diele erhellte, genügt nun langlebige 6-Watt LED-Technik. Neunzig Prozent gespart, das war ja einfach! Wer jetzt noch konsequent beherzigt, immer nur dort ein Licht aufgehen zu lassen, wo man sich tatsächlich aufhält, spart noch mehr. Eine automatische Standby-Abschaltung für den Fernseher oder die Hifi-Anlage kostet etwa 10 Euro und amortisiert sich bereits im ersten Jahr wieder ein.
Weiter geht es in der Küche: Hier ist der E-Herd ein echter Stromfresser. Sparen wir mal Energie, während wir einen Beutel Reis kochen: Bis ein dreiviertel Liter kaltes Wasser kocht, dauert es eine gefühlte Ewigkeit. Wenn man nur einen fingerbreit Wasser erhitzt und währenddessen den Rest im Wasserkocher zum sprudeln bringt und dann dazugießt, hat man trotz Wasserkocher zwei Drittel Aufheizenergie gespart. Kochzeit 15-20 Minuten? Schaltet man nach 8-10 Minuten den Herd ab, reicht die Resthitze der Herdplatte locker, um den Reis fertig zu garen. Insgesamt spart man 15 Minuten Strom eines 1800 Watt Ceranfeldes ein, das sind etwa 10,5 Cent und damit fast schon der Preis für den Beutel Discounter-Reis.
Wer stets darauf achtet, die Kostenzähler an den Heizkörpern nicht zuzustellen und auch hier nach kurzem Aufheizen die Restwärme nutzt, spart eine Menge. Morgens heiß duschen bringt den Kreislauf im Schwung und wenn das Wasser eh schon heiß ist, dann kann man auch kurz noch den Zahnbecher füllen, denn bis es am gegenüberliegenden Waschbecken warm wird, geht unnötig wertvolle Heizenergie flöten. Wenn man doch mal auf warmes Wasser wartet: Kaffee- und Gießkanne mit dem kalten Vorlauf füllen.
Es geht immer noch ein bisschen mehr
Derlei Tipps gibt es noch reichlich, egal, ob in Broschüren der Energieanbieter oder im Internet. Jeder sollte noch ein wenig sensibler werden, wenn es darum geht, mit einfachsten Mitteln ein ganz ordentliches Potential an Energie einzusparen.
Zu guter Letzt noch die leeren Bereiche in der Gefriertruhe mit alten Büchern, Zeitungen oder Wahlwerbeflyern ausfüllen, und danach kann man die aufgebrachten Guppies und Neonfischchen beruhigen.