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Nachhaltigkeit - eine Einführung

In aktuellen Presse-Mitteilungen stößt man immer wieder auf den Begriff Nachhaltigkeit. Was bedeutet das eigentlich?

Es handelt es sich nicht um einen klar definierten Prozess, sondern vielmehr um ein Konzept: "Ein System oder einen Prozess nachhaltig zu nutzen, bedeutet, diese so zu verwenden, dass ihre wesentlichen Eigenschaften unverändert erhalten bleiben, sich selbst erneuern und damit die Nutzung über längerer Zeit oder sogar unbefristet möglich wird."

Nachhaltige Konzepte gibt es in vielen Bereichen, zum Beispiel in der Ökonomie, der Gesellschaft, der Ökologie, der Energieerzeugung und vielen anderen Bereichen. Nachhaltiges Wirtschaften ist übrigens keine Erfindung der Neuzeit, sondern wird in der Land- und Forstwirtschaft schon seit Jahrhunderten praktiziert.

Wie fördert die Bundesregierung die nachhaltige Entwicklung?





Auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) wurde 1992 in Rio de Janeiro die Agenda 21, ein Leitprogramm zur nachhaltigen Entwicklung, beschlossen. Das Programm erhielt seinen Namen, weil sich darin die 178 teilnehmenden Staaten und viele nichtstaatliche Organisationen Ziele setzten, wie im 21. Jahrhundert nachhaltige Entwicklungen erreicht werden können. Das betrifft nicht nur die Wirtschaft und den sozialen Bereich, sondern auch den schonenden Umgang mit Ressourcen, die Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen und letztendlich die praktische Umsetzung aller beschlossener Maßnahmen.

Der Bund fördert im Rahmen der Agenda 21 viele nachhaltige Projekte sowohl zentral als auch in den Ländern als auch Städten und Gemeinden. Dabei geht es vor allem darum, mit den vorhandenen Ressourcen sparsam umzugehen, um sie möglichst lange nutzen zu können. Hinter diesem Konzept steckt zum Beispiel

  • das Recycling
  • die Förderung erneuerbarer Energien oder auch
  • die Entwicklung von praxistauglichen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben (Elektroautos, Wasserstoffantrieb).
Technologien mit hohen Risiken (Atomkraft) werden durch umweltverträglichere wie beispielsweise Sonnenenergie oder Windkraft ersetzt. Auch im sozialen Bereich wird nachhaltige Entwicklung in verschiedenen Projekten gefördert. Dazu zählen zum Beispiel die Verbesserung der Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche, die nicht nur zum Ziel haben, jungen Menschen eine Perspektive zu geben, sondern auch der Wirtschaft dringend benötigte und gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Dem gleichen Ziel dienen verschiedene Projekte zur Verbesserung der Integration ausländischer Mitbürger in die Gesellschaft, von Sprachkursen bis hin zu besonderen Fördermaßnahmen zur Integration benachteiligter Gruppen wie alleinerziehende Mütter durch die Verbesserung des Angebots an Krippenplätzen und Plätzen in Kindergärten.

Nachhaltiges Wirtschaften

In der Wirtschaft ist nachhaltiges Denken längst in den Alltag eingezogen, weil die Firmen erkannt haben, dass nur durch zukunftsbewusstes Wirtschaften dauerhafte Erfolge zu erzielen sind. Gute Beispiele für nachhaltige Konzepte, die auch durch die Agenda 21 der Bundesregierung gefördert werden, sind zum Beispiel

  • die Entwicklung von Hybridmotoren und elektrischen Antrieben für Fahrzeuge. Damit sollen nicht nur wertvolle Ressourcen geschont werden, sondern gleichzeitig auch die Belastung der Umwelt gesenkt werden
  • die Förderung der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen wie Windkraft, Solarenergie, Erdwärme oder Biogas.
Auf diesem Gebiet entstand in den letzten Jahren eine ganze Öko-Industrie. Neben den offensichtlichen ökologischen Vorteilen entstanden durch das Wachstum auf diesem Gebiet mehrere Hunderttausend neue Arbeitsplätze. Deutsche Umwelttechnologie ist heute weltweit gefragt, sichert und schafft Arbeitsplätze und bringt der deutschen Wirtschaft zahlreiche Exportaufträge. Dadurch ist die Umwelttechnologie zu einem wichtigen Faktor es wirtschaftlichen Erfolgs der Bundesrepublik geworden.

Nachhaltige Konzepte im Bereich Bauen und Wohnen

Nachhaltige Konzepte spielen auch in der Bauwirtschaft eine große Rolle. Zu den wichtigsten gehört der Einbau neuer und nachhaltig arbeitender Heizungen. Das können zum Beispiel Wärmepumpen, Erdwärmeheizungen, solarthermische Heizungen, Pelletheizungen oder Biogasanlagen sein. Diese Maßnahmen werden sowohl vom Bund als auch von regionalen Behörden gefördert, auch die EU stellt unter gewissen Umständen Fördermittel bereit. Davon profitieren nicht nur die Umwelt, sondern auch die Verbraucher. Da die umweltfreundlichen Heizungen effizienter arbeiten, sind sie sparsamer und benötigen weniger Energie. In vielen Fällen wird diese Energie sogar kostenlos durch die Natur geliefert.

Nachhaltige Konzepte im Klimaschutz

Dass die globale Erwärmung des Klimas weitreichende negative Effekte hat, ist inzwischen allgemein bekannt. Mit der Agenda 1 steuert die Bundesregierung auf nationaler Ebene dagegen an. so wird die Entwicklung alternativer Energien gefördert, nicht nur um Schädigungen der Umwelt so gering wie möglich zu halten, sondern auch um natürliche Ressourcen zu schonen und möglichst effektiv zu nutzen. Ein gutes Beispiel ist die Erzeugung von Bioenergie aus Abfällen. Damit wird nicht nur die Umweltbelastung verringert, gleichzeitig wird auch grüne Energie erzeugt. Weil sich alternative Energien immer mehr durchsetzen, können risikoreiche Verfahren wie Stromerzeugung in Atomkraftwerken zurück gefahren und zukünftig ganz eingestellt werden.

Nachhaltige Prozesse in allen Lebensbereichen sind die Grundlage für die zukünftige Entwicklung. Wenn der hohe Lebensstandard gewahrt werden soll, kann das auf Dauer nicht auf Kosten der Natur oder anderer Menschen in fernen Ländern erfolgen. Noch wichtiger ist der Fakt, dass Menschen in bis jetzt noch schwach entwickelten Regionen nur dann eine dauerhafte Chance auf ein besseres Leben haben, wenn bei der Planung der Zukunft auf nachhaltige Konzepte gesetzt wird.